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BERGUNG DER WRACKTEILE AUF DEM UMBALGLETSCHER

Im Juli 2002 entdeckten Prägratner Bergrettungsmänner bei ihrem Aufstieg über das Umbalkees zur Dreiherrnspitze in einer Seehöhe von 2.750 m, vom Gletscher freigegebene Flugzeugwrackteile. Zu diesem Zeitpunkt wusste noch niemand, um welches Flugzeug es sich dabei handelte.

Anläßlich einer gemeinsamen Bergrettungtour am 17.8.2002 – die von der Rostockerhütte über die „Alpenkönigroute“ zur Clarahütte führte, wurde Einvernehmen darüber erzielt, dass die Wrackteile ehebaldigst im Ganzen von der Bergrettung geborgen werden sollen, um zu verhindern, dass Einzel- bzw. Fremdpersonen sich der Fundstücke aneignen. Für diese Vorgangsweise gab es einhellige Zustimmung.

Nach eingehenden Recherchen im Internet stellte sich in der Zwischenzeit heraus, dass es sich bei dem Flugzeug um eine Junkers Ju 52 handelte. Der Ortsstellenleiter der Bergrettung Prägraten Friedl Steiner machte nunmehr gehörig Druck, sodaß die Wrackteile in der Folge am 22. August 2002 von der Bergrettung geborgen, und mittels Hubschrauber nach Hinterbichl – Blinig geflogen wurden.

   

Der äußerst warme Sommer 2003 brachte noch einmal wesentliche Teile der Maschine zum Vorschein, die in zahlreichen Flügen mittels Hubschrauber zu Tal gebracht wurden.

Besondere Vorsicht war geboten, als in unmittelbarer Nähe der Flugzeugwrackteile Stabbrandbomben zum Vorschein gelangten. Männer des Entminungsdienstes wurden mittels Hubschrauber vor Ort gebracht, um deren Herkunft bzw. Gefährlichkeit zu untersuchen. Die Stabbrandbomben wurden zu Tal geflogen, und dann vom Entminungsdienst ordnungsgemäß entsorgt.

Die Bergrettung Prägraten wendete für die Bergung- und den Abtransport der Wrackteile weit über 400 Arbeitsstunden auf, und leistete damit einen wesentlichen Beitrag für den Umweltschutz im Alpenvereins- und Nationalparkgebiet. Eine Menge Zeit nahm auch die Umsiedelung der Flugzeugteile auf diverse Lagerplätze in Anspruch.